Wie funktioniert… ein ressourcenschonender Konsum?

Täglich wird uns über Werbung weiß gemacht, dass wir mehr, bessere, leistungsfähigere und schönere Dinge...

Veröffentlichungsdatum:

10.04.2025

Lesedauer

3 Minuten

Kategorien
Radwerkstatt

Beschreibung

Täglich wird uns über Werbung weiß gemacht, dass wir mehr, bessere, leistungsfähigere und schönere Dinge benötigen. Oft lassen wir uns dazu verleiten, Dinge zu kaufen, die wir eigentlich nicht benötigen. Wie wirkt sich unser Konsumverhalten auf die natürlichen Ressourcen aus? Macht Konsum wirklich glücklich? Und wie kann ich mein Konsumverhalten nachhaltiger gestalten?

Ingo Balderjahn, Wirtschaftswissenschaftler der Universität Potsdam, sagt ganz klar: „Zeit umzudenken. Wir sollten weniger konsumieren.“ Das wäre nicht nur ressourcenschonender, sondern mache auch noch glücklich.

Die Ressourcen unserer Erde werden knapp. Das zeigen die vielen Kämpfe um Erdöl- und Erdgasquellen, Edelmetalle und seltene Erden, die Berichte über verschmutzte Meere und versiegende Trinkwasserbrunnen sowie die immer länger werdende Liste der ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten. Der jährliche Erdüberlastungstag, auch Overshoot day genannt, ist jener Tag, an dem alle nachhaltigen Ressourcen, welche unsere Erde innerhalb eines Jahres produzieren kann, aufgebraucht sind. Im Jahr 2024 war dieser Tag weltweit der 1. August. Der italienische Erdüberlastungstag war bereits am 19. Mai 2024. Das heißt, dass wenn alle Menschen so leben und wirtschaften würden wie in Italien, wären die weltweiten Ressourcen bereits an diesem Tag aufgebraucht. Kurz gesagt: Ab diesem Tag verbrauchen wir mehr Ressourcen als uns zur Verfügung stehen und wir leben quasi auf „Pump“. Langfristig kann das nicht funktionieren und deshalb wird darauf gezielt, den Erdüberlastungstag hinauszuzögern. Wir können dazu beitragen, indem wir den CO2-Austoß reduzieren und weniger Ressourcen verbrauchen.

Bei der Frage nach dem Glücksgefühl beim Konsum zeigen wissenschaftliche Ergebnisse, dass der Kauf von Gütern nur kurzfristig glücklich macht. Weniger Besitz erhöht die Zufriedenheit und das Glücksgefühl langfristig. Sabrina Helm von der Universität Arizona vermutet, dass dies mit dem Aufwand für Erhalt, Organisation und Schutz des Besitzes zu tun hat: “Eigentum erzeugt eine Menge an Belastungen und wenn dies wegfällt, dann fühlen sich viele Menschen viel freier und besser”, sagt Helm. Auch die deutsche Pop-Rock-Band Silbermond singt in einem ihrer Lieder: „Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“

Weniger Konsum macht also glücklicher. Es schont aber auch die Umwelt, weil weniger Ressourcen verbraucht werden und weniger Abfall entsteht. Was können wir tun, um ressourcenschonender zu leben?

Aufräumen und aussortieren: Was benötige ich wirklich, was habe ich schon lange nicht mehr verwendet, auf was kann ich verzichten? Nach diesen Kriterien sollten Kleiderkasten, Küchenschrank, Werkstatt und die Krimskrams-Schublade immer wieder aufgeräumt werden. Manche Gegenstände können weitergegeben werden und so noch anderen Personen Freude bereiten.

Bewusst konsumieren: Grundsätzlich sollte nur das gekauft werden, was auch wirklich gebraucht wird. Bei Lebensmittel lautet die Empfehlung, möglichst regional und saisonal einzukaufen. Auf überflüssige Verpackung kann verzichtet werden. Manche Materialien, wie Kunststoffsäcke, Kartone, … können wiederverwendet werden.

Flohmarkt und Tauschbörse: Ob online oder von Freiwilligen organisiert: Tausch- und Flohmärkte sind gute Möglichkeiten, nicht mehr genutzte Gegenstände weiterzugeben. Auch eine gute Idee: Gegenstände, die man nicht häufig benötigt, mit anderen Haushalten zu teilen. Das spart Kosten und Ressourcen. In der Schweiz wurde das Netzwerk „Pumpipumpe“ ins Leben gerufen: Durch Sticker am Briefkasten oder an der Klingel machen Nachbarn auf die Gegenstände aufmerksam, die sie zum Verleih zur Verfügung stellen.

Repair Café und Radwerkstatt: Kaputte Sachen wegschmeißen muss nicht unbedingt sein, wenn man sie reparieren kann. In Südtirol wurden bereits einige so genannte Repair Cafés organisiert, bei denen sich Freiwillige um die Reparatur von kaputten Gegenständen, Kleidern, Elektrogeräten, … kümmern. Bei Radwerkstätten können hingegen Fahrräder auf ihre Funktionstauglichkeit überprüft und bei Bedarf repariert werden.

Richtig sammeln und entsorgen: Im Bezirk Burggrafenamt werden der Restmüll, Biomüll und verschiedene Wertstoffe gesammelt. Die Sammlung sollte möglichst sauber und sortenrein sein, d.h. Verpackungsmaterial aus Karton gehört in die Kartonsammlung, Gemüsenetze aus Kunststoff und kaputte Tassen zum Restmüll und Sperrmüll kommt zum Recyclinghof oder zur öffentlichen Sperrmüllsammlung der eigenen Gemeinde. Dabei gilt: Zum Sperrmüll gehören Materialien, die wegen ihrer Größe und Sperrigkeit nicht in den eigenen Müllcontainer oder Müllsack passen (größer sind 40x40cm), kein Wertstoff sind und nicht als Schadstoff abgegeben werden können.

Quellen Bericht: Pumpipume Schweiz, Uni Potsdam, wissenenschaft.de, germanwatch.org

Text: Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt 

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Zuletzt aktualisiert: 10.04.2025, 09:35 Uhr

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